Ersatzneubau Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp - Lückenschluss erstes Teilbauwerk

Vergangene Woche fand der Lückenschluss des ersten Teilbauwerks der neuen Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp (Autobahn A40) statt. Anlässlich der „Brückenhochzeit“ – das 380 m lange Hauptfeld über den Rhein wurde in den vergangenen Monaten von beiden Seiten im Freivorbau bei sukzessiver Montage der Schrägseile auf den 73 m hohen Pylonen errichtet – veröffentlichte die DEGES diese Woche ein 8-minütiges Video zur bisherigen Bautätigkeit.

Mit über 800 m Gesamtlänge ist die Schrägseilbrücke über den Rhein eine der aktuell größten Brückenbaustellen Deutschlands. BUNG ist an diesem Projekt gleich in zweierlei Hinsicht beteiligt: Zum Einen führt die Niederlassung München die statisch-konstruktive Prüfung aller Unterbauten, Verbauten und Baubehelfe durch, zum Anderen bildet Herr Keitel mit seinem Team zusammen mit den Büros EHS und LAVIS eine Arbeitsgemeinschaft für die BOL-BÜ. Im Herbst 2019 begannen wir unter Prüfingenieur Prof. Manfred Keuser mit der Prüfung der Unterbauten des ersten Teilbauwerkes und aller zugehörigen Verbauten. Die Unterbauten der sieben Pfeilerachsen bestehen aus bis zu 15 m hohen Pfeilerscheiben, die auf 3,0 m dicken Pfahlkopfplatten mit bis zu 68 Großbohrpfählen gründen. Auch die für die Herstellung in Seitenlage sowie für den Querverschub notwendigen Pfeiler- und Querverschubscheiben gründen auf diesen Pfahlkopfplatten, wodurch sich wechselnde Belastungssituationen ergeben, die statisch berücksichtigt werden mussten. Zusätzlich wurden die Pfeiler auf Schiffsanprall berechnet, da diese bei erhöhtem Wasserstand im Bereich der Schiffahrtsrinne liegen. Die massiven Widerlager sind ebenfalls tiefgegründet. Die Herstellung der Baugruben erfolgte mittels mehrfach ausgesteifter Spundwandkästen mit Unterwasserbetonsohle.

In den letzten Monaten war es für uns etwas ruhiger, da der Stahlbau das Geschehen auf der Baustelle bestimmte. In den kommenden Wochen wird die Prüfung jedoch mit den Verbauten und Unterbauten des zweiten Teilbauwerkes fortgesetzt werden, die durch das altersbedingte Ende der Prüflizenz von Prof. Keuser nun durch Herrn Dr.-Ing. Rainer Grimm weitergeführt wird. Wir freuen uns, auch weiterhin Bestandteil dieses spannenden und einmaligen Großprojektes zu sein.

Zum gesamten Bauablauf gibt es hier noch ein weiteres Video der DEGES.